Nicole Böhm
Nicole Böhm ist die Autorin der Reihe „Die Chroniken der Seelenwächter“
Nicole Böhm wurde 1974 in Germersheim geboren. Sie reiste mit 20 Jahren nach Phoenix, Arizona, um Zeichen- und Schauspielunterricht am Glendale Community College zu nehmen. Es folgte eine Ausbildung an der American Musical and Dramatic Academy in New York, bei der sie ihre Schauspielkenntnisse vertiefte. Das Gelernte setzt sie heute ein, um ihre Charaktere zu entwickeln. Sie lebte insgesamt drei Jahre in Amerika und bereiste diverse Städte in den USA und Kanada, die nun als Schauplätze ihrer Geschichte dienen.
Nach einigen kleineren Engagements kehrte sie zurück nach Deutschland, wo sie als Assistentin einer Rechtsabteilung arbeitet. Sie fotografierte jahrelang nebenberuflich für eine Tierfotoagentur und verkaufte ihre Fotos an Bücher oder Magazine. Zurzeit lebt sie mit ihrem Mann und Pferd Bashir in der Domstadt Speyer. Sie ist Mitglied im Bundesverband junger Autoren und erstellt ihre eigenen Grafiken für ihre Geschichte.
Im August 2014 startet ihre eigene Serie „Die Chroniken der Seelenwächter“ bei der Greenlight Press.
Quelle: Amazon.de
DAS INTERVIEW:
Du bist in deinem Leben schon viel herumgekommen und hast sogar einige Zeit in den USA gelebt. Was vermisst du aus dieser Zeit am meisten?
Nachdem ich damals aus den USA zurückkam, habe ich am allermeisten Coffee to Go und Oreo Cookies vermisst. Beides hat dann sehr bald in Deutschland Einzug gehalten, insofern hat sich das erledigt. Mittlerweile vermisse ich es z.B. englisch zu sprechen oder meine Freunde von damals – zu denen ich immer noch Kontakt habe – zu sehen. Sobald es terminlich klappt, wollen mein Mann und ich wieder rüberfliegen und eine kleine Tour von San Francisco nach Seattle nach Vancouver starten. Es gibt so viele wunderschöne Flecken Natur in den USA.
Du hast verschiedene Berufe in deiner Laufbahn ausprobiert und es fällt auf, dass in allen Bereichen deine Kreativität gefragt war. Deine Grafiken zum Buch sind außergewöhnlich. Kannst du dir vorstellen irgendwann auch eine Bildergeschichte raus zu bringen?
Danke erst mal für das Lob! Freut mich sehr, dass dir die Bilder gefallen. Ich könnte mir durchaus vorstellen, eine Bildergeschichte rauszubringen. Ich warte mal ab, was so kommen wird. Eine Graphic Novell wäre aber schon eine tolle Sache.
Gab es denn ein einschneidendes Erlebnis, was dich auf die Idee für diesen Roman brachte? Wenn ja welches und in welcher Situation? Wie viele Anläufe hast du gebraucht, bis die Seelenwächter zum Leben erwachten?
Es war weniger ein Ereignis, eher eine Inspiration. Ich fuhr mit meinem Mann im Auto und im Radio lief ein sehr bekanntes Lied (welches wird noch nicht verraten. Das dürfen die Leser bald selbst erraten und natürlich etwas gewinnen.) Eine Songzeile aus diesem Lied ist mir im Gedächtnis geblieben und ich habe lange darüber nachgedacht. Schließlich war die Grundidee für meinen Plot da. Ich habe diesen immer weiter ausgebaut. Die ersten Entwürfe waren komplett anders. Es gab z.B. noch keinen Akil, oder William oder Anna. Alles spielte in der Neuzeit, statt auch in der Vergangenheit der einzelnen Personen verwurzelt zu sein. Dann saß ich irgendwann im Kino und habe mir Prince of Persia angeschaut. Ich dachte: So einen Typ will ich auch in meinem Buch. Das war die Geburtsstunde von Akil, der sich mittlerweile zu einem eigenständigen Charakter entwickelt und mit dem Dastan aus dem Film nicht mehr viel gemein hat. Ab da hießen meine Leute dann auch Seelenwächter. Anläufe habe ich ca. 3 gebraucht, bis alles so stand, wie es jetzt ist. Z.B. drehte sich die Geschichte am Anfang um zwei Brüder, statt um die Welt der Seelenwächter. Die beiden Jungs haben dann den Menschen vor übernatürlichen Wesen beschützt. Diese Ideen liegen alle noch in meiner Schublade und warten, bis sie mal wieder rausdürfen.
Wie lange ist das jetzt her?
Die allererste Idee zum Buch kam irgendwann im Jahr 2010. Das erste Kapitel habe ich im Sommer 2011 begonnen.
Wie motivierst du dich zum Schreiben? Hast du feste Arbeitszeiten in denen du an deinem Roman arbeitest? Organisierst Du Dein Schreiben? Bist Du jemand, der Charaktere und Schauplätze vorab plant, oder entsteht alles während des Schreibens?
Ich muss mich ganz selten zum Schreiben motivieren, weil es für mich nach wie vor pure Leidenschaft ist. Ich nehme auch meinen Laptop mit in den Urlaub. Es gibt nichts schöneres als morgens auf einer Terrasse zu sitzen, der Natur zu lauschen, aufs Meer oder einen See zu blicken und zu schreiben. Ich liebe die Morgenstunden.
Da ich einen festen Job habe, muss ich mich diesem allerdings anpassen. Ich fahre mit der Bahn zum Büro und kann hier schon ein wenig an meiner Geschichte arbeiten und nach Feierabend geht es dann weiter. Oft schreibe ich auch bei meinem Pferd im Stall, oder setze mich in einen Park oder so. Je nach Wetter 🙂 Ich plane relativ wenig beim Schreiben. Das liegt aber auch daran, weil wir ein fertiges Buch in eine Serie umgestrickt haben. Heißt, ein Großteil des Plots steht bereits, und ich fülle jetzt nur noch die einzelnen Lücken und Szenen auf. Ich muss da also nicht mehr viel ändern und kann mich an dem vorhandenen Text sehr gut entlanghangeln. Meistens schreibe ich eine grobe Kurzzusammenfassung eines Bandes und lege dann los. In Band 4 z.B. wird es eine Szene geben, bei der meine Jungs und Mädels ein mystisches Wesen kontaktieren müssen. Diese Szene hatte ich schon ewig lange im Kopf und im Buch nie Platz dafür gehabt. Jetzt kann ich sie endlich verwenden.
Hast du ein literarisches Vorbild?
Mh, ich glaube nicht direkt. Es gibt verschiedene Autoren, deren Schreibstil ich liebe. Kerstin Gier z.B. Ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung von Silber … Ebenfalls toll finde ich Derek Haas. Der ist leider recht unbekannt, aber der Mann kann schreiben. Ich liebe es.
Wie war es für dich aus der Sicht einer männlichen Person zu schreiben, noch dazu die eines Kriegers? Hast du dich mit deinem Partner über die männlichen Charaktere unterhalten?
Wir unterhalten uns generell sehr viel übers Schreiben, aber in dem Fall habe ich ihn nicht explizit gefragt. Jaydee war einer der Charaktere, die von Anfang an sehr klar und deutlich für mich waren. Insofern fällt es mir relativ leicht, aus seiner Sicht zu schreiben. Ich muss eher abwägen, wie weit ich mit ihm gehen kann. Wie böse darf er werden? Was darf er sich alles leisten? Ich habe allerdings ganz wundervolle Betaleser, die mir jedes Mal sehr guten Input geben, wenn ich unsicher bin. Dafür bin ich sehr dankbar.
Welcher Charakter ist dein absoluter Liebling?
Oooh, ganz schwere Frage 🙂 Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich liebe sie alle. Ich liebe es aus Jaydees Sicht zu schreiben, aber dann auch wieder aus Jessamines Sicht. Ich kann es dir echt nicht beantworten. Sie liegen mir alle sehr am Herzen.
Können wir in Zukunft auf weitere Projekte von dir hoffen? Wenn ja, wirst du in der Fantasy‐ Schiene bleiben oder hast du auch ein Faible für andere Genres?
Ich habe ja einen kleinen Ausflug in den Krimi-Bereich mit ein M.O.R.D.s-Team gemacht und in der Serie Band 2 beigesteuert. Im Moment werde ich mich allerdings voll und ganz auf die Seelenwächter konzentrieren. Die Geschichte ist für mich noch lange nicht auserzählt und ich habe tausend Ideen dazu. Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, auch mal einen ganz klassischen Liebesroman zu schreiben. Mal schauen 🙂
Ich bedanke mich recht herzlich, das du meine Fragen beantwortest 🙂
Ich danke dir und sehr gerne!
Mehr Informationen zu der Reihe „Die Chroniken der Seelenwächter“ findet ihr auf ihrer Webseite oder bei Facebook.